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wir wissen, dass das Gebiet ist nicht genau definiert, einige Länder kennen wir von vergangenen Reisen,
aber Mazedonien, Griechenland und die anderen Länder des Balkan? So starten wir am 14. Mai 2019 mit dem Nachtexpress von Hamburg nach Wien.
Dort treffen wir, nach etwas Nachtruhe, am frühen Morgen ein. Der Wetterbericht auf den Handys ist nicht so ermutigend. An Bratislava vorbei,
Richtung Nitra, um das Schlechtwettergebiet zu umfahren ein Strecke auf der Autobahn. Vignette für die Mautgebühr gibt es an der Tankstelle.
Mautgebühr, das Wort wird uns auf der ganzen Reise begleiten, in jedem Land ist es anders geregelt und um Glück nicht zu strapazieren
versuchen wir es jedem Land recht zu machen...bis auf Ungarn. Das schlechte Wetter ist im Süden und wir versuchen es östlich zu vermeiden,
aber etwas Regen bleibt uns


Wiener, wir kommen, Hamburg Altona

Übernachtung in der Slowakei in Silac .
Grand Palace Hotel hört sich toll an, ist aber recht schlicht, aber man muss nicht meckern, wir sind sehr zufrieden.
Ein altes Kurhotel und nach 350 km freuen wir uns auf Bett und den Schlummertrunk


b v k

Auch der Europawahlkampf kommt hier nicht zu kurz, auf der Fahrt nach Oradea. Hier vor dem Grenzübertritt von Ungarn aus. In Ungarn hatten wir nicht auf die Mautschilder geachtet. An der Tankstelle fanden wir dann Automaten, dort muss man sich mit Kfz. Nummer registrieren lassen und eine Gebühr bezahlen. Das
haben wir übersehen. Auf der Autobahn die wir ein Stück nutzten, waren dann immer Brücken über die Fahrbahn mit Kameras bestückt. Auch mit Kameras die von hinten fotografieren, dort wo unsere Nummernschilder sich befinden. Laut Internet können die Tickets auch noch nach 12 Wochen kommen, warten wir ab. Das Ticket ist gekommen....

Oradea


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selbstverständlich frage ich immer wenn ich Personen
fotografiere.
Dem kleinen Mann daneben war es egal, aber der Papa
nickte stolz.
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Am Straßenrand wird angeboten was der Garten
oder das Feld wachsen läßt.
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Bei den Verkehrszeichen muss man sich etwas umstellen

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In Sebes das wunderbare Hotel Karlshof. Die Dame an der Rezeption hat deutsche Wurzeln, lange in Deutschland gelebt.
Sehr zu empfehlen.
Da sind wir gleich zwei Nächte geblieben und konnten am nächsten Tag einen Tagesausflug ohne Gepäck machen. Das Wetter ist jetzt herrlich, wolkenloser Himmel.

 

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Das Land ist weit, einsam, Schafe, herrlich....

Das Navi hat Probleme, zeigt hartnäckig diese "Straße"an, kein Verkehr, sehr schön ruhig, der Weg zuerst sandig zeigt jetzt Spuren von einer Straßenraupe.

Der jetzt weiche Straßenbelag läßt die Roller versinken. Bernds Roller setzt auf, ich kann nicht helfen, Haupt-und Seitenständer versacken. Zwei Bauarbeiter schieben ihn endlich mit 'raus

Richtung Sibiu (Hermannsstadt) nach Craiova, 26°, kilometerlange "Straßendörfer", heißt, die Häuser rechts und links der Straße ziehen sich über viele Kilometer hin. Pferdewagen, Kühe, alte Ziehbrunnen an denen sich die Menschen mit Wasser versorgen.




In Craiova beziehen wir ein nettes Hotel gleich gegenüber von der Universität. Ein mittelalterlicher Markt mit Chören lockt viele Zuschauer an.

Weiter Richtung Bulgarien, die Donau bildet auf 600 km die Grenze zwischen Rumänien und Bulgarien und es gibt wenig Brücken, oft über weite Strecken bleiben die Fähren die einzige Verbindung. Eine Stunde warten wir bis die Fähre erscheint. Auf der bulgarischen Seite wieder langwierige Kontrolle am Grenzübergang, obwohl beide Länder in der EU sind. Nein, man darf am Grenzübergang nicht fotografieren, ich erhalte einen mündlichen Verweis. Nun wir sind nicht in Eile, unser Ziel heute ist Sofia. Die Staßenverhältnisse zwingen uns sowieso langsam zu fahren. Ab Wraza setzt der Regen ein, viele Lkw, 13 Grad. Trotzdem immer wieder Damen am Straßenrand die die finanziellen Verhältnisse aufbessern müssen, nicht nur mit ihnen haben wir Mitgefühl. Nach 280 km erreichen wir Sofia.



Am nächsten Morgen gleich nach dem Frühstück im Hotel, machen wir uns auf zu einer kleinen Besichtigungstour in Sofia, Hauptstadt von Bulgarien. Mit über 1,2 Millionen Einwohnern, das gesellschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes. Welche Unterschiede zum ländlichen Raum durch den wir gekommen sind. Sofia unterscheidet sich kaum von anderen Großstädten, wunderschöne alte Häuser und Straßen, elegante Menschen, eine moderne Stadt.
Berühmt die Kathedrale "Alexander Nevsky Cathedral". Mitten in der Stadt die Säule der " Heiligen Sofia".

Alexander Nevsky Cathedral

Leider fühlt sich Bernd nicht wohl, irgendetwas hat er nicht vertragen und der Magen rebelliert. So nehmen wir die Autobahn, nagelneu, das Navi kennt sie nicht. Natürlich muss Maut bezahlt werden, dafür ist die Straße leer und wir sind am frühen Nachmittag nach 230 km in Melnik. Im Hotel "Melnik" findet wir ein komfortables Zimmer. Das Hotel ist weiträumig verfügt über zwei Etagen, große Räume, Frühstücksraum. Nie haben wir so preiswert übernachtet. Warnen kann ich vor dem vorzüglichen roten heimischen Wein. Nie würde ich mehr als drei Gläser trinken oder man setzt sich vorher auf die Bettkante.
Melnik hat nur ca. 200 Einwohner und lebt vom Tourismus, auch Tagestourismus. Besucher verweilen auch im Ort auf dem Weg ins Kloster Roschen. Es wird von Mönchen noch als Kloster genutzt. Ungefähr 5 km von Melnik entfernt. Erreichbar auf Serpentinen über einen Schotterweg.

Wir bleiben drei Nächte in Melnik da es Bernd noch nicht gut geht. So habe ich Zeit allein die Gegend zu erkunden. Melnik ist bekannt durch sieine Felsformationen.

Die bizarren Formen der rötlichen Sand- und Kalksteinfelsen (oder Sandpyramiden) von Melnik sind durch Erosion im Karst entstanden. Die Pyramiden erreichen eine Höhe von bis zu 100 m. Typisch sind ihre sandigen, steil abfallenden Wände, die stellenweise senkrecht sind. Auf ihren Gipfeln wachsen Laubhölzer und Gräser. Der Boden besteht aus einem Sand-Lehm-Gemisch. Die Pyramiden von Melnik sind noch im Entstehen begriffen und ihr Erscheinungsbild und ihre Form ändert sich allmählich. 1960 wurden sie zu einem geschützten Naturobjekt Bulgariens erklärt. Quelle: wikipedia


Nach Melnik geht es weiter Richtung Griechenland, Thessaloniki. Das soll der südlichste Punkt der Reise werden. Über das Internet hatten wir uns die Unterkunft ausgesucht und mit dem Navi auch gefunden, nur wußten wir nicht wie hügelig die Stadt gelegen ist. Zur Unterkunft kommen wir ins Schwitzen, kleine enge Straßen, winzige Spitzkehren bergab. Wundere mich wie ich das geschafft habe ohne mit dem Pflaster in Kontakt gekommen zu sein.


unglaublich diese Kurven, steil ab.

es geht ihm besser...

Thessaloniki


die Bremse habe ich mit einem Gurt befestigt um den Roller auf der abschüssigen Straße zu sichern, leider habe ich keine Feststellbremse

zusätzlich einen Stein hinter das Rad

Am nächsten Tag sehen wir uns noch ein wenig von der schönen Stadt an und wir wollen auch das Meer sehen, Berge kommen noch genug. Der "weiße Turm", eine Sehenswürdigkeit von Thessaloniki. Schade das wir nun Richtung Mazedonien fahren, in Griechenland konnte man mit dem Euro bezahlen, sonst immer nur mit der jeweiligen Währung. In Bulgarien bedeutete man uns oft, nur Bargeld, cash only, keine Kreditkarte etc...


am "Weißen Turm"

Mazedonien

Skopje, Mazedonien, Drei Sterne Hotel....

der Markt läßt keine Wünsche übrig
In Skopje in Mazedonien suchen wir eine Gaststätte, wir möchten essen, trinken, uns die Stadt ansehen. Vor den Restaurants sind die Tische draußen schön eingedeckt. Weiße Tischtücher, Gläser, aber niemand sitzt dort.? Wir wollen uns setzen doch die Bedienung sagt no, kein Essen, trinken, Rhamadan. Ach ja, der Fastenmonat der Muslime dauert noch bis zum Abend des 4. Juni in diesem Jahr. Heute ist der 25.05., da gilt es noch zu warten. In einer Bäckerei kaufen wir etwas Gebäck und essen es im Hotel, am Kiosk zwei Flaschen Wasser. Nach Sonnenuntergang sind dann alle Tische besetzt, wir bummeln noch durch die Stadt, essen noch etwas. Auffällig sind die zahlose Geschäfte die Brautkleider anbieten. Am nächsten Morgen, die Sonne scheint schon, fahren wir Richtung Autobahn, dort gibt es tatsächlich etwas zu essen an der Raststätte, wohl für die Reisenden die keine Muslime sind. Im Hotel wurde kein Frühstück serviert,


es entstehen neue Autobahnen, BUND kann hier wohl noch kein Veto einlegen.

Wir wollen nach Serbien, große Richtung Nova Varos das sind 350 km, bei dem Wetter sicher gut zu schaffen. Doch vorher müssen wir durch den Kosovo, seit 2003 eine Teilrepublik von Serbien. Die Hauptstadt Pristina werden wir nicht besuchen, zu weit ab von unserer Route. Die Balkanländer sind alle noch vom Krieg geprägt und irgendwelche Urteille über die Länder sollte man sich, vor dem Hintergrund, besser sparen. Beträgt die Arbeitslosigkeit 2018 noch 33,5 %.
Die Grenzabfertigung ist wieder sehr zäh und nimmt viel Zeit in Anspruch. Obwohl der Kosovo kein Mitglied der Europäischen Währungsunion ist und als einziges Balkanland, (ohne Griechenland), den Euro als Währung hat, ist es an der Grenze anders. Die grüne Versicherungskarte der Kfz Versicherer wird im Kosovo nicht anerkannt. So müssen wir an der Grenze für 10 Euro eine Versicherung für die Durchfahrt durch das Land abschließen. Dafür gibt es aber auch ein schönes Dokument.

'Wir müssen, wie jeden Tag, tanken. Die aufmerksamen Tankwarte sehen sich die Kennzeichen an und holen den Chef. Der Chef spricht gut deutsch und lädt uns ins angrenzende Cafe ein. Er erzählt uns, dass er sechs Jahre in Oberhausen gelebt und gearbeitet hat. Bei Kriegsausbruch ist er zurückgekehrt und hat sich freiwillig gemeldet. Dann ist er in seinem Land geblieben, hat jetzt eine Tankstelle, ein Hotel mit Restaurant und ein Tiefbauunternehmen das Kanalisation, Kabel usw für die Kommunen verlegt. Ein freundlicher tüchtiger Mann, davon braucht man hier viele.

Entlang der Sraßen gibt es immer wieder Geschäfte
die die Versorgung sichern, bestimmt für die Menschen hier eine wichtige Sache.
Viele Häuser werden gebaut, viele Häuser sind ja zerstört. Mein Eindruck, immer wenn wieder Geld vorhanden ist wird etwas weiter gebaut. Nach dem Krieg wurden Aufbaugelder zur Verfügung gestellt für Infrastruktur, Krankenhäuser und Schulen doch die Handelsbilanz ist noch traurig und es wird noch sehr wenig produziert und exportiert.
Ein ehemaliger sozialistischer Teilstaat Jugoslawiens, der ohne den Anschluß an Europa allein nicht zurecht kommt.


Umweltschutz, Naturschutz, da brauchen die Menschen sicher noch ein Bewußtsein für. Wie vermittelt man das als Europäer? Sicher wissen die Menschen nicht was sie hier mit Langzeitwirkung anrichten. In Deutschland werden ja immer noch die Sünden der Nachkriegszeit beseitigt, alte Müllhalden und Deponien. Ein weites Feld für engagierte Europäer.


Der Regen macht den Grenzübertritt nach Serbien nicht schöner

Einsame Straßen, wunderbare Berglandschaft

sehr schade, dass inmitten der Berge große Müllkippen brennen und schwelen. Foto ist ein Ausschnitt.


Müllkippen

Die zahlreichen Tunnel durch die Berge sind durchweg nicht beleuchtet. Der erste Tunnel ein Schock, aus der Helligkeit in Stockfinsternis. Ich konnte nur noch bremsen, hatte das Gefühl in einen Abgrund zu fahren, ich sah nichts. Zum Glück ging es Bernd ähnlich, bremsen, sonst wäre er bei mir draufgefahren.
Dann hatten sich die Augen an die totale Dunkelheit gewöhnt und ich konnte langsam im Schweinwerferlicht weiterfahren.
Der längste Tunnel war 750 m lang.

In Nova Varos, auf 1250 m Höhe sind es nur nur noch 17 Grad. Ein modernes Hotel, Hotel Zlatatski Biseri. Waren es doch heute auf der Fahrt noch 26 Grad, nun wir werden gut schlafen. Der Ort ist ein modern Touristenort für Skifahrer, Sarajevo ist nicht weit, vielleicht noch aus der Zeit der olympischen Winterspiele 1984


Sarajevo, nur wenig erinnert noch an die Kriege, das Stadtbild ist wie jede europäische Großstadt. Im Hotel hat man uns gewarnt bestimmte Gebiete, auch um das Hotel, nach 20:00 Uhr zu betreten. Kriminalität.


"Hotel Grand" in Sarajevo, vielleicht noch aus der Zeit der olympischen Spiele
Eine dreiviertel Stunde warten wir vor einer Baustelle, es die Durchfahrt durch einen Tunnel, darin wird gebaut. Der Kilometer lange Stau wird von der Bevölkerung genutzt um Essen, Getränke und andere Dinge anzubieten, bis zu Parfüm und Uhren. Kinder betteln an den Fahrzeugen, zeigen auf ihren Bauch um deutlich zu machen wie hungrig sie sind.

Langsam geht es zurück, Richtung Heimat. Die Wetteraussichten sind schlecht, zwei Tage Dauerregen. Wir wollen versuchen bis Zagreb zu kommen, im Norden von Kroatien, dann ein Stück durch Slowenien und schon in Österreich. Nach 450 km fast trockener Fahrt suchen wir nach einer Unterkunft in Zagreb.
Am nächsten Morgen Dauerregen, wir besuchen ein nahes Einkaufszentrum und verbummeln den Tag. Da auch der nächste Tag Regen bringt, aber nicht durchgehend, besuchen wir Zagrebs Innenstadt.


Britof, Slowenien, sieht kühl aus in den Bergen, doch wir sind ja nicht mehr im Flachland.
In Turrach, Österreich. 1795 m hoch, die Turracher Höhe in der Steiermark, ist auch bei Motorradfahrer beliebt.

Übernachtung in Materndorf, Österreich. Die Zeit der preiswerten Übernachtungen sind vorbei. Haben sowieso nicht viel Auswahl in Materdorf. Nach 350 km auch nicht die Lust lange zu suchen. Zimmer sind ok, finden im Ort auch noch die Möglichkeit etwas zu essen. Dann folgt eine kühle Nacht, die Heizung ist abgestellt und in unserem Gästehaus ist niemand zu finden. So decken wir uns mit Jacken usw zu. Frühstück am Morgen und weiter mit Ziel Salzburg.


Ein Bummel durch Salzburg, sommerliche Wärme.
Dann passieren wir die Grenze zu Deutschland, ohne Passkontrolle. :) Nutzen einige Autobahnen um etwas schneller nach Hause zu kommen. Velburg zwischen Regensburg und Nürnberg dort ein nettes Nachtquartier.

Salzburg



Fast schon Tradition, eine Übernachtung in der Rhön im Kloster Keuzberg. Bis 19:00 Uhr herrscht hier lebhaftes Treiben, Bier in großen Maßkrügen geht über die Theke. Die Kapelle freut sich wohl über unsere gelungene Tour. Deftiges Essen, etwas Bier..., tief durchatmen, dankbar sein dass wir die lange Tour ohne Pannen und Unfälle geschafft haben. 5120 km sind es am Ziel in Hannover.


Bild und Text: Max Reger