titel

Bereits frühzeitig hatten wir unsere Plätze im Autoreisezug gebucht. Wollten zunächst bis Innsbruck, von dort über den Brenner ins Land wo die Zitronen blühen. Was wir nicht wußten, das Wetter im am 25. April sah eher nach Winter aus. Verschieben ging nicht, die Plätze waren gebucht. Es tat sich ein kleines Zeitfenster auf. Wir konnten nur am nächsten Morgen, unsere Ankunft in Innsbruck, über den Brenner fahren. Ein Tag später war Schneetreiben und Minustemperaturen am Brenner in der Wetterprognose, keine guten Aussichten. So starten wir nach unserer Ankunft in Innsbruck sofort. Volltanken, keine "Alte Brennerstraße", nur auf schnellstem Weg in den hoffentlich wärmeren Süden.
Die blauen Blumen oben sind übrigens keine Vergißmeinnicht sonder Flachs oder auch Lein.

Hagelschauer auf der Fahrt nach Hamburg erfordern kleine Unterbrechungen


Verladen in Hamburg Altona

Ein Blick aus dem Fenster in Innsbruck weckt kühle Erwartungen.....

Die Überfahrt über den Brenner ist recht feucht, genauer, es regnet ohne Pause. Nach 240 km erreichen wir unser Hotel in Limone, als erste Übernachtung bereits vorgebucht. Es ist sehr gut und warm, Heizung, Handtuchtrockner im Bad. Wir beschließen dort eine weitere Nacht zu bleiben, denn trotz Regenkleidung steht Wasser in den Stiefeln, selbst das Futter im Helm ist nass. Die Fahrt war nicht sehr angenehm, Autobahn, Laster, kalter Regen. Na ja, erst mal abends die italienische Küche testen.
Am nächsten Tag können wir ohne Gepäck die weitere Umgebung erkunden.

Der Gardasee sieht nicht einladend aus

 


na ja geht doch, es kann wieder gelächelt werden


auch am Ledrosee ist der Himmel noch wolkenverhangen, aber trocken

gut wenn man Stiefel trägt

Varese Ligure


Jetzt scheint wieder die Sonne.
Weiter über Mantua und Parma, auffällig die großen Viehställe, wie in Deutschland, eben Schweinefabriken, auch der Geruch ist eindeutig. Irgendwo müssen doch die leckeren Parmaschinken ja herkommen.

Als Cinque Terre (auf Deutsch etwa Fünf Länder oder Fünf Ortschaften [Anmerkung 1]) wird ein etwa zwölf Kilometer langer, klimabegünstigter Küstenstreifen der Italienischen Riviera zwischen Punta Mesco und Punta di Montenero nordwestlich von La Spezia in der Region Ligurien bezeichnet. Von Nordwest nach Südost reihen sich die fünf Dörfer Monterosso al MareVernazzaCornigliaManarola und Riomaggiore entlang der steil abfallenden Küste auf.Die Region zählt etwa 7000 Einwohner und ist als Nationalpark geschützt, in dem nichts gebaut oder verändert werden darf. Im Jahr 1997 wurden die Cinque Terre zusammen mit Porto Venere zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Quelle: Wikipedia
Da wollen wir hin. Vier Ortschaften liegen am Wasser, ein Ort höher am Berg. Die Ortschaften sind über das Wasser oder mit dem Zug zu erreichen, sonst nur über kleine kurvenreiche Straßen. Das freut uns denn die Fahrt dorthin ist wirklich sehr schön und viele Stellen erlauben einen weiten Blick auf die Orte und das Meer.



dieser Ausblick und der blaue Himmel über Italien....

Cinque Terre, hier Varnazza

Trotz Touristenströmen - hier am 30 April, ist es dennoch ein schöner Fleck auf dieser Erde, man kann natürlich dort auch auf Wanderwegen von einem zum anderen Ort wandern. Wir wollen aber auch mit dem Roller fahren, mühsam einen Parkplatz zu finden und den Ort zu Fuß erkunden, aber das lohnt sich wirklich.
Schon einen Tag später, wir wollen nachsehen, ob sich der der berühmte Turm in Pisa weiter geneigt hat. Sieht nicht nach Veränderung aus. Militär kontrolliert und bewacht den Aufstieg zum Turm, nur eine bestimmte Personenzahl wird jeweils zugelassen. Scheint wohl doch nicht so stabil zu sein. Angesichts der langen Warteschlange verzichten wir auf eine Aussicht von oben.



Nicht entgehen lassen darf man sich die akrobatischen Darbietungen der Touristen die unbedingt auf dem Erinnerungsfoto den schiefen Turm stützen wollen. Sehr zur Freude der Motorrollertouristen. Weitere Fotos sind hier aus Jugendschutzgründen nicht öffentlich...


Alabasterwerkstatt, dafür ist Volterra berühmt

Übernachtung in Volterra und es gibt einen guten Rotwein, 5,00 Euro die Flasche. Da bleiben wir noch eine weitere Nacht. Am nächsten Tag können wir ohne Gepäck Volterra, Siena und Lucca besichtigen. Siena im Herzen der Toskana. Eindrucksvolle Kathedralen und Paläste.

 



 
Die Toskana ist schön, das Wetter auch, doch wir wollen weiter nach Elba. Kein Problem mit der Fähre von Piombino nach Portoferraio auf Elba. Eine Stunde dauert die Überfahrt, bei Sonnenschein.


Elba - Napoleons Exil für 10 Monate

Interessant, Elba gehört noch zur Toskana. Eine grüne Insel, schroffe Abhänge, eine malerische Küstenstraße die wir am nächsten Tag befahren. Klares Wasser, weiße Sandstrände. An der schmalsten Stelle nur 3,5 km breit. Es war mein erster Besuch auf der Insel und ich kann mir gut vorstellen hier mal einen längeren Urlaub zu verbringen. Unser Quartier, wie immer nicht vorgebucht, war super, Terrasse mit Blick auf das Meer. Abendessen im Haus.
Eine schöne Erfahrung. Natürlich ist Elba von seinem berühmten Exilbewohner geprägt. Napoleon an jeder Ecke...


Dann verlassen wir wieder Elba, es bleibt die Erinnerung, doch wir sind ja noch in der Toscana die wir ausführlich auf der Rückfahrt genießen können, denn nun geht es wieder Richtung Norden. Hannover ist kaum zu verfehlen.


Strada deformata. Dieses Verkehrschild/Hinweisschild haben wir sehr oft gesehen, besonders südlich des Gardasees. Das bedeutet nicht nur, die Straße ist in einem schlechten Zustand, es bedeutet auch nicht, die Straße steht unter Denkmalschutz. Nein, schlicht und einfach, schlechte Wegstrecke, langsam fahren. Dieser Hinweis gilt aber nicht für Einheimische. Ein Schild 30 km bedeutet - Mindestgeschwindigkeit. Eine durchzogene Linie auf der Straße dient der Orientierung, die natürlich auch beim Überholen ignoriert werden kann. Sorgloses, glückliches Italien.

Übernachtung in San Vincenzo, wir wollen am nächsten Tag in Pontedera das Piaggio Museum besuchen. 2000 wurde es eingeweiht in einem alten Industriekomplex. Dort wurden 1920 die ersten Piaggio Roller gebaut. Auf der Srecke dorthin besuchen wir Bolgheri, ein wunderschöner Ort den man über eine lange Zypressenallee erreicht. Wenig Touristen in dieser Zeit, die Burg ist der Mittelpunkt von Bolgheri, bekannt als Weinort mitten im Anbaugebiet der Toskana. Weinprobe müssen wir uns leider verkneifen.


Eine lange alte Zypressenalle führt nach Bolgheri

Bolgheri, der Weinort. Selbst Tische und Stühle sind aus Fassdauben und Weinkisten gefertigt.


Übernachtung in San Marcello (Pistoiese). Die Zufahrt zum Albergo in San Marcello ist etwas steil und es wartet nur ein schmaler Streifen auf uns als Parkplatz. Alles geht gut und wir können uns entspannt den kleinen Ort ansehen. Ein nettes kleines Lokal, Abendessen. In der Zwischenzeit wird der Roller von der Hauskatze bewacht.

Gut 200 km sind es am nächsten Tag bis Valeggio. In meiner Erinnerung sehe ich ein gutes Hotel. Doch die Erinnerung wird übertönt von vielen Kinderstimmen, ganz klein bis klein. 30, 40 der süßen Kleinen tollen munter durch Halle und Speisesaal, wohl ein Familientreffen? Habe am nächsten Morgen das Gefühl noch immer die Kinder zu hören. Doch nach zwei Stunden sind wir am Gardasee, Sirmione.
Der eine braucht dann erst mal ein kleines Eis, der andere die Stille.
Wir finden eine nette Unterkunft am Gardasee und bleiben gleich zwei Nächte, so können wir den nächsten Tag für eine schöne Rundfahrt nutzen.


Über Predore am Iseosee, dann sind es nur wenige Kilometer bis Bergamo. Dafür haben wir ausreichend Zeit, denn viele Kathedralen und Kirchen benötigen auch etwas Zeit. Städtebesichtigungen machen auch hungrig. Hier gibt es für jeden Geschmack etwas.


bei Regen ist sicher etwas Vorsicht angebracht
Um den Piazza Vecchia mit dem Palazzo della Ragione findet man viele Bauwerke die man sehen sollte. Das Wahrzeichen von Bergamo ist die romanische Kirche Santa Maria Maggiore. Der Bau des Gotteshauses begann im Jahr 1137. Nebenan steht der barocke Dom an der Piazza Duomo. Über der Stadt thront eine Kastellburg auf dem Hügel San Vigilio. Die typische Kastell-Bauweise wurde schon zu Zeiten der Kreuzritter als Festungsarchitektur gewählt. Eine bemerkenswerte Kunstsammlung ist in der Unterstadt beheimatet, die Kunstgalerie Accademia Carrara. Bekannte Gemälde von italienischen Malern wie Sandro Botticell oder Raffael sind hier über Jahrzehnte zusammengetragen worden.




Neben Kirchen und Kathedralen gibt es auch interessante Roller zu
bewundern.


Dann zurück an den Gardasee, um 20:00 Uhr wird es dunkel. Wir finden ein nettes Lokal, sind die einzigen Gäste. Die Wirtin hält nicht viel von ihrer Speisekarte und erklärt uns, sie macht uns etwas zu essen, viel verstehen wir nicht und nicken mit dem Kopf. Dann kommen die Portionen. Leider können wir keinen Wein trinken, müssen bis zum Hotel noch etwas fahren. Doch wir haben vorgesorgt und so gibt es noch einen Schluck in der Hotelhalle.


Das eine Portion für eine Person!!

 


So kann man seine Wäsche schnell trocken bekommen...
ein Fön hilft...........


Kurze Kaffeepause in Tori del Benaco am Gardasee, blauer Himmel, doch ein Blick auf die Berge zeigt, dass der Frühling in den höheren Lagen noch nicht angekommen ist, aber wir schreiben ja erst den 10. Mai. Dann sind wir schon in Südtirol im Vinschgau. Das Hotel liegt zwischen Rebstöcken und Obstplantagen. So können wir am nächsten Morgen bei der Weiterfahrt sogar einen Stau "genießen", herrllich der Blick auf die Berge.

In Bernbeuren finden wir unsere vorletzte Unterkunft beim Doldewirt.
Keine Metzgerei mehr, doch das Bier schmeckt trotzdem.

 


Nach dem Frühstück am nächsten Morgen einen kurzen Abstecher zum Auerberg und damit Abschied vom Allgäu.

Bei herrlichem Wetter über den Reschenpass (1500m) und wir steuern das letzte Ziel an.

Bis zum Main in Gmünden, dort finden wir ein Bett für die letzte Nacht.


machs gut, fahr vorsichtig.

Bernd fährt von Gmünden aus noch weiter zu Bekannten in's "Schwäbische", so machen Wolf und ich uns auf den Weg. Unterwegs kleine Kaffeepause und wir sind dann bereits am frühen Nachmittag zuhause. 3480km sind doch zusammen gekommen.


Bericht: Max Fotos: Bernd, Wolf, Max